Wenn Hunde alt werden

Ja, auch unsere geliebten Herzenshunde werden älter. Spätestens, wenn sich die ersten grauen Haare im Fell zeigen und unser Hund nicht mehr so quirlig ist wie gewohnt; wenn er statt wie ein Gummiball draußen umherzuspringen lieber mit der Schnauze auf unserem Schoß liegt und gemütlich vor sich hindöst, wird uns (bestimmt auch etwas schmerzhaft) bewusst, dass unser Hund langsam, aber sicher ein Senior wird. In diesem Blog möchten wir ein wenig darüber erzählen, wie du mit deinem älteren Hund gemeinsam durch die Zeit gehen und ihn auch in dieser Lebensphase optimal unterstützen kannst.

Wann zählt mein Hund zu den Senioren?

Nun, das scheint häufig von der Hunderasse abzuhängen, bzw. von der Größe des Hundes. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, doch regulär werden große Hundearten meist schneller alt als kleinere Tiere, gleichzeitig sieht man ihnen das Alter auch deutlich rascher an! Je besser und gesünder ein Herzenshund umsorgt wird, umso agiler und fitter ist er noch im Seniorenalter.

Wenn das Tierchen in die Jahre kommt

Ein alter Hund hat durchaus andere Bedürfnisse als ein quietschfideler Welpe, was allerdings nicht heißt, dass er nicht noch genauso neugierig ist, gern sein Köpfchen anstrengt und diverse Aufgaben löst. Er braucht jetzt nur etwas länger. Darum sollte der Alltag eines älteren Hundes so gestaltet sein, dass er den natürlichen Bedürfnissen des Tieres entspricht. Ein Senior-Hund benötigt möglicherweise längere Pausen beim Spazierengehen und weniger körperliche Auslastung als ein junger Hund.

Was braucht (d)ein in Ehren gealterter Hundesenior jetzt?

Kuscheliger Schlafplatz

Hundesenioren brauchen einen ungestörten und sicheren Ruheplatz, der am besten gut gepolstert ist. Jede noch so softe Hundedecke allein auf dem Boden reicht womöglich nicht mehr aus; der Hund möchte jetzt lieber weich und komfortabel liegen, um seine Gelenke zu entlasten und zu schonen. Viele Hunde entwickeln im Alter Arthrose, was schmerzhaft ist, aber bei Liegen auf weichem Untergrund, z. B. einem hochwertigen Hundebett, abgemildert wird. Wichtig ist zudem, dass der Liegeplatz für deinen Hund jetzt leicht zugänglich ist, um Unfälle zu vermeiden.

Tierarzt

Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind bei Senioren besonders wichtig, um altersbedingte Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Neuer Speisezettel

Was man früher als Kind noch ohne Probleme vertragen hat, macht dem älteren Magen oftmals zu schaffen – was bei Hunden nicht anders ist. Hier hilft eine Anpassung der Ernährung. Das Futter unseres Senior-Herzenshundes lässt sich ganz einfach an seine Bedürfnisse angleichen und verlangt in der Regel weniger Energie und Proteine, dafür aber möglicherweise mehr Ballaststoffe und ggf. auch das eine oder andere Nahrungsergänzungsmittel, um die Gesundheit zu erhalten. Dein Hund braucht jetzt:

  • Hochwertiges, leicht verdauliches Futter: Wähle am besten ein Futter, das leicht verdaulich sowie gut bekömmlich ist und speziell für ältere Hunde entwickelt wurde. Es sollte genügend Energie und Nährstoffe enthalten, um den Bedarf des betagten Tieres zu decken. Bei Seniorhunden ist die Verdauung verlangsamt, was du aber gut mit eingeweichten Flocken ausgleichen kannst. So bekommt deine ergraute Fellnase mehr Ballaststoffe, was wiederum die Darmtätigkeit anregt.

  • Trockenfutter lieber nur vereinzelt als Leckerli: Das Füttern von Trockenfutter setzt immer eine ausreichende Wasseraufnahme voraus, was bei älteren Hunden aber ein Dilemma sein kann. Ein alter Hund trinkt meist nicht gern oder vergisst es manchmal einfach. Um Blasen- und Nierenerkrankungen möglichst zu vermeiden, ist gesundes Nassfutter in jedem Fall die optimale Wahl – auf diese Weise wird der Organismus mit mehr Flüssigkeit versorgt.

  • Apropos Trinken: „Hm, was wollte ich doch gleich?“ Ja, Senior-Hunde vergessen manchmal tatsächlich, wo ihr Wassernapf steht. Somit ist es eine gute Idee, „Tankstellen“ an verschiedenen Plätzen in der Wohnung zu positionieren und diese stets mit frischem Wasser gefüllt bereitzuhalten. Manche Hunde werden dem Trinken gegenüber regelrecht mäkelig, dem kannst du aber ggf. vorbeugen, wenn das Wasser im Napf möglichst frisch ist. Unsere natürlichen Trinknäpfe von Laboni halten das Wasser zudem länger kühl (und damit auch frischer).

  • Lebensmittel mit hohem Nährwert: Einige Lebensmittel wie frischer Lachs und gekochtes Hühnchen sind vollwertig und magenmild; bekömmliche Vollkornflocken und Gemüsesorten wie Süßkartoffel, Fenchel und Möhren können zudem eine gute Quelle für Nährstoffe und Ballaststoffe sein, die ältere Hunde jetzt vermehrt benötigen.

  • Nahrungsergänzung: Einige ältere Hunde können von der Zugabe von Nahrungsergänzungsmitteln wie Glucosamin oder Omega-3-Fettsäuren profitieren, die die Gelenke sowie das Gehirn unterstützen.

Besondere Fellpflege

Das Fell älterer Hunde bekommt nicht nur „Silberfäden“, es wird auch stumpfer und ggf. dünner. Doch nicht nur das Fell altert, auch die Haut darunter wird schlaff, faltig und dünn. Darum ist eine möglichst sensible Fellpflege bei älteren Hunden (mit einer soften Bürste) unerlässlich, um das Wohlbefinden und die Gesundheit der Senioren zu fördern.

Tipp: Ein alter Hund ist nicht mehr so hibbelig und wird eine ausgiebige Fellpflege wie eine Kur genießen – ganz anders als ein Welpe, der gerne aufgeregt versucht, aus der Fellpflege ein Tobe-Spiel zu machen! Und so pflegst du deinen Senior:

  • Bürste sein Fell regelmäßig, um Verfilzungen und Knoten zu vermeiden. Nimm in jedem Fall eine weiche Bürste oder Kamm, um Fell und Haut zu schonen.

  • Vermeide übermäßiges Baden, da dies die natürlichen Öle des Fells entfernen kann und die Haut austrocknet. Wenn dein Hund sich wieder mal hingebungsvoll im Schlamm gewälzt hat und du ihn baden musst, verwende immer ein ultramildes Shampoo und spüle das Fell im Anschluss gründlich aus.

  • Achte verstärkt auf Anzeichen von Hautirritationen oder Infektionen. Wenn Du Rötungen, Schuppen oder andere Veränderungen bemerkst, stattet eurem Herzens-Tierarzt einen Besuch ab.

  • Trimme regelmäßig das Fell um die Augen, Ohren und Pfoten, um Schmutz und Bakterienansammlungen zu vermeiden.

  • Da alte Vierbeiner nicht so gerne trinken, achte darauf, dass das Fell nicht zu lang wird, da es den Hund im Sommer sonst überhitzen kann. Ein gepflegter Kurzhaarschnitt von Zeit zu Zeit steht älteren Hunden einfach prima.

Soziale Kontakte

Auch ältere Hunde benötigen soziale Interaktion und geistige Anregung, um sich wohlzufühlen. Wer rastet, der rostet, und das Auffordern zum Spielen mit gesundem Spielzeug oder das Erlernen neuer Tricks kann dabei helfen, das geistige und emotionale Wohlbefinden des Tieres zu erhalten. Wichtig ist hierbei jedoch, dem Hund mit viel Geduld entgegenzukommen, denn Freund Fellnase ist einfach kein junger Hüpfer mehr.

Ganz viel Liebe!

Liebevolle Zuwendung und Geduld sind für ältere Fellnasen besonders wichtig, um sich weiterhin sicher, geliebt und geborgen zu fühlen. Ausgiebiges Kraulen und viel gemeinsam verbrachte Zeit miteinander ist das, was dein alter Hund jetzt braucht.

Verhaltensänderungen bei älteren Hunden

Verhalten und Wesen eines Hundes können sich im Alter verändern. Einige Verhaltensänderungen können auf altersbedingte Erkrankungen zurückzuführen sein, während andere zum natürlichen Alterungsprozess des Hundes gehören. Einige mögliche Beispiele:

Weniger aktiv

Deine ältere Fellnase ist nicht mehr so aktiv wie in ihrer Jugend? Dein Hund braucht nun mehr Ruhe und Schlaf und ist weniger begeistert von intensiven körperlichen Aktivitäten. Seid ihr beide beispielsweise früher noch gerne im Harz bergauf/bergab gewandert, wäre nun eine ebene Strecke besser, z. B. an der Nord- oder Ostsee, auf flachem Land.

Schmerzen und Unwohlsein

Ältere Hunde können aufgrund von altersbedingten Erkrankungen wie Rheuma, Arthritis oder Knochenverschleiß Schmerzen haben. Das kann zu Verhaltensänderungen wie Unruhe oder einer Veränderung des Essverhaltens führen. Auch der Schlaf kann gestört sein, sodass dein Hund jetzt tagsüber mehr döst, dafür in der Nacht aber unruhiger ist.

Veränderungen im Sozialverhalten

Ältere Hunde können weniger geduldig mit anderen Hunden oder Menschen sein und möglicherweise unerwartete Verhaltensänderungen zeigen – z. B. sich rascher genervt fühlen und grummelig werden.

Wenn der Hund dement wird

Wir wollen es nicht ausklammern: Demenz, auch als kognitive Dysfunktionssyndrom (CDS) bezeichnet, kann sogar bei Hunden auftreten. Es ist ein fortschreitender Zustand, der zu Verhaltensänderungen und Gedächtnisverlust führen kann. Symptome von Demenz bei Hunden können sein:

  • Orientierungslosigkeit und Desorientierung, Verwirrtheit
  • Veränderungen im Verhalten, z. B. Unruhe oder Reizbarkeit
  • Gedächtnisverlust, z. B. Vergessen von bereits gelernten Kommandos oder bekannten Orten
  • Verminderte Interaktion mit der Umgebung und den Herzensmenschen
  • Veränderungen in der Schlafqualität oder im Schlafmuster
  • Inkontinenz oder andere Probleme mit der Blasen- und Darmkontrolle

Es gibt leider keine Heilung für Demenz bei Hunden, aber es gibt Maßnahmen, die ergriffen werden können, um ihre Lebensqualität zu verbessern, wie zum Beispiel regelmäßige körperliche Aktivität, mentale Stimulation und spezielle Diäten.

In jedem Fall ist es wichtig, auf Verhaltensänderungen bei älteren Fellnasen zu achten und sie regelmäßig von einer Tierärztin/einem Tierarzt untersuchen zu lassen. So klärst du ab, dass keine gesundheitlichen Probleme vorliegen, und falls doch, kann der Tierarzt diese rasch erkennen und so gut wie möglich behandeln. Denn mit einer angemessenen Pflege und Fürsorge hilfst Du deinem älteren Hund, auch als Senior glücklich und gesund zu bleiben – und sich hin und wieder wie ein Welpe zu fühlen (und so aufzuführen). 😉

In jedem Fall wünschen wir dir, dass deine geliebte Fellnase bis ins hohe Alter hinein gesund und fit bleibt, ihren Spieltrieb beibehält und ihr beide – dein Herzenshund und du Herzensmensch – lange miteinander glücklich seid!

Herzlichst,
Zora und Lea

 

 

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