Einblick in die Körpersprache von Hunden

Es ist unbestreitbar, dass unsere Herzenshunde die einzigartige Fähigkeit haben, ihre Gefühle und Absichten mittels Körpersprache auszudrücken; alleine schon, wie sie uns mit großen Augen anblicken, ihre Augenbrauen hochziehen und die Stirn in sanfte Falten legen! Auch wenn unsere Cordhose nun die Struktur eines abstrakten Puzzles hat (ach, die sollte doch sowieso in die Altkleidertonne), unserem Herzenshund, der uns so anblickt, können wir nicht lange böse sein. Der typische „Dackelblick“ catcht uns immer wieder!

 

Dennoch haben wir Herzensmenschen manchmal Schwierigkeiten, die Signale eines Hundes richtig zu interpretieren, aber mit ein wenig Übung und Aufmerksamkeit können wir durchaus zu Experten für die Körpersprache unserer vierbeinigen Freunde werden.

Ich schau dir in die Augen, mein Kleiner!

Die Augen als Spiegel der Seele sagen viel aus – erscheint der Blick eines Hundes fixierend und die Pupillen zusammengezogen, bedeutet das so viel wie: „Ich habe dich im Visier! Ich registriere alles, was du tust …“ Ein entspanntes Tier hingegen schaut dich sanft und treuherzig an, mit großen Pupillen. Diesen Blick erhalten wir Herzensmenschen übrigens in besonders unwiderstehlicher Form, wenn wir es uns mit einem Snack gemütlich gemacht haben, den wir eigentlich alleine genießen wollten.

Das Hundegesicht – wunderschön und aussagekräftig!

Die Mimik des Hundes teilt sich besonders über die Schnauze und den Bereich der Augenbrauen mit. Im Gegensatz zum Wolf haben Hunde im Bereich der Schnauze weniger Muskeln, dafür jedoch über den Augenbrauen. Wissenschaftler vermuten, dass wir Menschen diejenigen Hunde ganz besonders mögen, welche (wie wir) ihre Augenbrauen hochziehen können – und sie wahrscheinlich in diese Richtung gezüchtet haben. In den Gesichtern von Hunden mit diesem Merkmal können wir uns zudem selbst besser spiegeln und wiedererkennen. Und dann ist da noch der alte Witz, dass Menschen ihren Hunden mit der Zeit immer ähnlicher werden – vielleicht ist da tatsächlich etwas dran?

Spannend ist übrigens die Tatsache, dass Hunde nur mit Menschen via Augenbrauen kommunizieren. Diese Art der Verständigung ist wohl eine Art „Körperfremdsprache“, welche nur bei uns Zweibeinern zur Anwendung kommt – bei vierbeinigen Artgenossen hingegen nicht.

Einige wesentliche Punkte im Bereich Körpersprache

Standbild

Wenn der Hund seine Bewegung sozusagen „einfriert“, will er sich „unsichtbar“ machen. Er möchte buchstäblich nicht gesehen werden und hofft, dass sich eine bestimmte Situation von Anspannung wieder entspannt, etwa, wenn er etwas ausgefressen hat. 😉

Das „Pföteln“

Hebt der Hund immer wieder eine Vorderpfote (oder winkelt sie an), kann das auf eine Überforderung des Tieres hindeuten, etwa bei zu viel Aufmerksamkeit oder Nähe. Gleichzeitig kann der Hund durch sein Pföteln aber auch mehr Aufmerksamkeit fordern. („Los, spiel mit mir!“) In jedem Fall muss hierbei die Mimik des Hundegesichtes beachtet werden, denn ein überforderter und gestresster Hund schaut natürlich ganz anders als ein Hund, der in Spiellaune ist und dir sein Spielzeug schon vor die Füße legt.

Respektvoller Bogengang

Eher selten begegnen sich zwei Hunde in gerader Linie, sondern bewegen sich in einem Bogen aufeinander zu. Dieses Signal bedeutet: „Hey, ich will dir keinen Ärger machen, sondern nähere mich dir ganz entspannt.“ Auch Hunde an der Hundeleinenähern sich einander in der Regel nicht frontal, sondern legen vor der Begrüßung einen kleinen respektvollen Bogen ein. Nur wenn Hunde sich kennen und dicke Freunde sind, flitzen sie freudig gerne direkt aufeinander zu!

Lecken über den Fang

Wenn es nicht zum Putzen der Hundeschnauze nach einer Mahlzeit aus dem Futternapf dient, leckt sich der Hund über den Fang, wenn er sich unsicher fühlt. Sind die Ohren zudem seitlich weggedreht und der Blick abgewandt, möchte Freund Fellnase sich demütig zeigen und sein Gegenüber auf diese Weise besänftigen.

Abwenden des Kopfes

Werden Menschen zu aufdringlich und überfordern das Tier (etwa durch Umarmungen oder Küsse, was eigentlich kein Hund wirklich mag), setzten sie es damit unter Stress. Der Hund dreht dann meist den Kopf weg und will die Situation möglichst nicht wahrnehmen. Es ist wichtig zu wissen, dass Hunde eine Umarmung lediglich über sich ergehen lassen, in der Regel aber nicht mögen. Begegnen sich zwei Hunde, wird der Kopf oftmals auch abgewendet, was aber in diesem Fall soviel die Respekt und Höflichkeit bedeutet. Ja, auch Hunde sind höflich untereinander und folgen bestimmten, artentypischen Regeln. Auf diese Weise werden Konflikte möglichst vermieden oder abgemildert, wobei es jedoch auch immer auf den Charakter des Gegenübers oder dessen eigene Prägung ankommt. So wie es überaus höfliche Hunde gibt, gibt es natürlich auch Rüpel in der großen Hundefamilie.

Weitere Kopfhaltungen

Ist lediglich der Blick abgewandt, so ist deine Fellnase in der Regel entspannt und friedfertig. Ein seitlich geneigter Kopf (meist mit Fragezeichen in den Augen) deutet auf Nachdenken hin, der Hund ist sich in seiner Meinung noch nicht sicher. Durchdringender, starrer Blick, hohe Körperanspannung: Der Hund „fixiert“ sein Gegenüber aufmerksam und bringt damit seine Dominanz zum Ausdruck.

Gähnen

Herzhaftes Gähnen muss nicht unbedingt ein Anzeichen für Müdigkeit sein, es kann auch beruhigend auf den Hund selbst wirken und gleichzeitig sein Gegenüber besänftigen. Wo gemeinsam gegähnt wird, ist das Klima meistens entspannt.

Stimmungsbarometer Rute (Schwanz)

Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt … Das Wedeln mit dem Schwanz ist eine der bekanntesten Gesten, die Hunde verwenden, um ihre Gefühle und Absichten auszudrücken. In der Regel deutet ein wedelnder Schwanz darauf hin, dass der Hund glücklich und aufgeregt ist. Das Wedeln kann u.a. ein Zeichen dafür sein, dass unsere Fellnase erwartet, dass gleich etwas Tolles und Gutes passieren wird! Wenn etwa ein Herzenshund seinen Herzensmenschen sieht, wedelt er mit dem Schwanz, um seine große Freude darüber auszudrücken. (Und wie Hunde sich freuen können!)

Allerdings ist ein Signal mit dem Hundeschwanz nicht immer ein Zeichen dafür, dass ein Hund glücklich ist. In einigen Fällen kann es bedeuten, dass das Tier unsicher oder ängstlich ist. Wenn ein Hund beispielsweise die Ohren nach hinten legt und den Schwanz zwischen die Beine klemmt, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass der Hund sich unwohl fühlt und möglicherweise Angst hat.

Oben oder unten?

Wenn das Tier mit einem nach oben gerichteten Schwanz wedelt, der sich rasch hin und her bewegt, bedeutet dies, dass der Hund sehr aufgeregt ist. Wenn der Schwanz beim Wedeln jedoch nach unten gerichtet ist und nur langsam hin und her bewegt wird, zeigt dies an, dass der Hund sich zurückhält und unsicher fühlt.

Insgesamt ist das Wedeln mit dem Schwanz eine von vielen Gesten, die in ihrer Gesamtheit mit dem ganzen Körper sowie der Gesichtsmimik zu betrachten sind.

Und noch ein kleiner Tipp: Der Buchmarkt hält viele spannende und großartige Ratgeber für Hundefreundinnen und Hundefreunde bereit, die einen noch tieferen Einblick in die Hundeseele ermöglichen. Wenn beide – Herzenshund und Herzensmensch – eine gemeinsame Ebene der Kommunikation finden, wird das gemeinsame Leben um vieles leichter und harmonischer. Beste Freunde für immer! Aber mit Sicherheit seid ihr das längst!

Wir wünschen euch eine wunderschöne Zeit mit euren Herzens-Vierbeinern und freuen uns schon, euch in unseren kommenden Blog wiederzutreffen.

Bis dahin viele liebe Grüße
Zora und Lea

 

 

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